Denk:anstoß – Was glaubst du denn?

Nachricht 23. Mai 2019

Zu einem Abend rund um ein „fragwürdiges Thema“ hatte die „Lebendige Gemeinde“ im Februar eingeladen: „Was glaubst du denn?“

Pastor Sievers freute sich, einen besonderen Gast als Referenten begrüßen zu können – Philipp Elhaus aus dem Haus kirchlicher Dienste in Hannover. Er ist leitender Referent für missionarische Dienste und er ist derjenige, der Pastor Sievers vor fünf Jahren im zweiten theologischen Examen geprüft hat.
Woran glauben Menschen? Wie lässt sich Glaube neu entdecken? Philipp Elhaus nahm die Zuhörer mit auf eine spannende Entdeckungsreise zu unterschiedlichen Facetten des Glaubens. „Glauben Sie, dass Borussia Dortmund die nächste deutsche Fußballmeisterschaft gewinnt?“ – Glaube als Vermutung. „Glauben Sie, dass Alexander der Große wirklich gelebt hat?“ – Glaube als Wahrscheinlichkeitsabwägung durch historische Quellen. „Glauben Sie an den Weihnachtsmann?“ – Glaube an etwas Besonderes. Das Leben kann ärmer werden durch den Verlust dieses Glaubens. 
Zu den Grundfragen des Lebens gehört für Elhaus der Glaube als Vertrauen, was er an einem persönlichen Beispiel erläuterte. Als Kind war er auf einen Baum geklettert und traute sich nicht wieder herunter. Erst der Stimme seiner Mutter, zu der er tiefes Vertrauen besaß, gelang es, ihn zum Absteigen zu bewegen. 
Menschen suchen den Glauben, aber sie suchen ihn leider oft an der Kirche vorbei. Elhaus bedauerte das schwindende Glaubenswissen der Menschen, das er durch statistische Umfragen belegte, sah es aber auch als Chance. Wie lässt sich nun der Glaube neu entdecken?


„Wenn Menschen aufhören, an Gott zu glauben, dann glauben sie nicht an nichts, sondern an alles Mögliche. Das ist die Chance der Propheten – und sie kommen in Scharen.“ (Gilbert K. Chesterton)
An Beispielen aus der Bibel belegte Elhaus, dass dort, wo Kirche als Erzählgemeinschaft zusammenkommt, Glaube entstehen kann. Nicht durch religiöse Lernprozesse, aber in ihnen. Jesus Christus sei eine Brücke, um an Gott zu glauben. Wer den Glauben sucht, bewegt sich zwischen Skepsis und Hoffnung, zwischen Sehnsucht und Schmerz, zwischen Geborgenheit und Freude. Philipp Elhaus bezeichnete den Glauben als „etwas Lebendiges, eine Flamme, die genährt werden muss“ und er schloss seinen Vortrag mit folgender Werbung: "Glaube – entdecke die Möglichkeiten. Zögerst du noch oder lebst du schon?“
Auch an diesem Abend lud die „Lebendige Gemeinde“ die Gäste dann zu Fingerfood und anderen Leckereien ein. Schon während des Essens kam es zu angeregten Gesprächen über den Vortrag. Die anschließende lebhafte Diskussion, in der Philipp Elhaus souverän Stellung nahm zu den Fragen und Anmerkungen, zeigte, dass er das Interesse und die Neugier der Zuhörer geweckt hatte. Wer das Gehörte vertiefen wollte, der hatte Gelegenheit sich anzumelden zum Kurs: „Kaum zu glauben?!“, der für März und April in den BIO-Gemeinden angeboten wurde. Laut Pastor Sievers ein Angebot für alle, die sich manchmal wünschten, vom Konfirmandenunterricht wäre mehr hängengeblieben.