Eine Fahrradreise durch "das Land der aufgehenden Sonne"

Nachricht 13. Februar 2020

Von Tokio nach Okinawa, Kyoto und Osaka

Bereits eine halbe Stunde vor offiziellem Beginn erschienen die ersten Gäste und schnell füllte sich das Gemeindehaus. Fast alle Stühle waren besetzt und auch der großzügig bemessene Begrüßungspunsch wurde bis auf den letzten Tropfen geleert.

Alle waren gespannt auf den Bericht von Uwe Severins aus Schwarme und auf die Schilderungen der Erlebnisse seiner ungewöhnlichen Reise: in zwei Etappen an insgesamt 49 Tagen durchquerte er Japan abseits der üblichen Touristenrouten auf einer Strecke von insgesamt 6.200 km, davon 2.400 km per Fahrrad.

Als Einstimmung auf das Thema führte zunächst seine Ehefrau Motoko einen traditionellen japanischen Tanz auf - in traditioneller Kleidung, zu traditionellen Klängen.

Dann startete der Vortrag über den viertgrößten Inselstaat der Welt. Zu erfahren gab es sowohl allgemeine Fakten als auch spezielle Erlebnisse: über die Geologie des stark erdbebenreichen Gebietes und dem entsprechenden regelmäßigen Katastrophentrainingsprogramm von klein auf.

Berichtet wurde auch über die Tatsache, dass sich in der Hauptstadt Tokio etwas acht Millionen Menschen pro Tag bewegen und trotzdem nicht eine einzige Zigarettenkippe am Boden liegt. Auch gibt es so gut wie keinen Vandalismus oder Diebstähle in den Städten.

Gerade die persönlichen Erlebnisse führten bei den Zuhörer oft zum Schmunzeln: mittels verschiedener Aufnahmen verdeutlichte Uwe Severins die gänzlich unübersichtlichen Verkehrsführungen in japanischen Schriftzeichen. Ohne Übersetzer mittels Smartphone bzw. Kommunikation mit seiner Frau wäre er an manchen Stellen nicht weiter gekommen.

Auch die Nahrungsbeschaffung mutete teilweise recht abenteuerlich an: Mahlzeiten wurden häufig von Automaten zur Verfügung gestellt.

Es gab jedoch auch nachdenkliche Momente: die errichteten Mahnmale zum Gedenken an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki wurden nicht ausgelassen. Im Zusammenhang mit diesen Angriffen erfuhren die Zuhörer auch von der Geschichte über die Schülerin Sadako Sasaki. Später am Abend verteilte Frau Severins an die Besucher kleine Origami-Kraniche.

Interessant waren ebenfalls die Ausführungen über den Shikoku-Pilgerweg mit seinen 88 heiligen Orten. Die Fußstrecke ist etwa 1.200 km lang und kann 30 bis 60 Tage dauern. Ziel des sich zu einem Kreis schließenden Weges ist die absolute Vollkommenheit.

In der Pause erwartete die Gäste ein reichhaltiges, vielfältiges, mit landestypischen Gerichten angereichertes Buffet, welches von den Mitgliedern der Lebendigen Gemeinde liebevoll gestaltet wurde.

Aufmerksam geworden auf Uwe Severins und seine ungewöhnliche Reise ist die Lebendige Gemeinde durch ein Mitglied unserer Kirche. Falls auch Sie eine Idee oder eine Anregung für einen Denkanstoß haben oder gerne ein bestimmtes Thema zum Gegenstand eines solchen Abends wünschen, lassen Sie es uns wissen. Sprechen Sie gerne ein Mitglied der Lebendigen Gemeinde an.