Kirche zu Oiste

Geschichte des Ortes und der Kirche

um 860: Ortsname Oiste taucht erstmals auf im Zusammenhang mit Wallfahrten Oister Bewohner nach Bremen zu den Gebeinen des Heiligen Willehard im Bremer Dom. Dort erhoffte man sich Heilung für die Kranken.

um 1200: Die Kirchengemeinde erlangt ihre Unabhängigkeit von der Kirche in Wechold, von der die Gemeinde bis zu der Zeit mit Seelsorgern betreut wurde.
Die Wecholder Kirche selbst wird erstmals 1197 urkundlich genannt

1420: Die hölzerne Kirche in Oiste wird im Stader copiar erwähnt

1422 ist die Jahreszahl, die in die alte Kirchenglocke von Oiste zusammen mit der Inschrift „help got ut alle not - ave maria“ graviert wurde.

1545: Die Reformationsbewegung kommt mit Appelius und Jobst Dannemann nach Oiste.
Da die Gemeinde Oiste zu der Zeit den Grafen von Hoya unterstellt war, hat hier die Reformation sehr früh Einzug gehalten im Gegensatz zu den umliegenden Gemeinden Blender und Intschede, die dem Bischof von Verden, Christoph, unterstanden.

1568-1631 wirkte der evangelische Pastor Henning Kelp, ein sehr mutiger Mann, in Oiste, der aufgrund der Wirren des 30-jährigen Krieges Verfolgungen durch die Kaiserlichen ausgesetzt war.
Seine 2. Frau, die junge Armgard aus Verden, wurde nach seinem Tode, nunmehr als Witwe mit 3 unmündigen Kindern, schweren Prüfungen ausgesetzt.

1616 + 1766: Schwere Brände zerstören die Ortschaft.

1832: Kirchenneubau unter Pastor Rabbe durch den Baumeister Hellner in der ihm eigenen klassizistischen Bauweise.
Bemerkenswert ist der in das Kirchenschiff integrierte Kirchturm. Die Kirche umfaßt einen umbauten Raum von 210qm und hat 130 Sitzplätze.

1846-1869: Karneadus Konrad Münkel predigt in Oiste. Von hier - wie von Wechold unter Pastor Spitta - geht eine gewaltige Erweckungsbewegung aus, so dass an den Sonntagen in der kleinen Kirche zwei Gottesdienste abgehalten werden, bei denen das Gotteshaus total überfüllt ist.
Als 1869 das Pfarrhaus und mit ihm die gesamte Bibliothek Münkels verbrennt, verläßt er Oiste und geht nach Hannover.

1860: Das Pfarrwitwenhaus auf dem Friedhof verbrennt.

1937-1955: Landessuperintendent Lienhoop aus Verden hat seinen Sitz in der ehemals kleinsten Kirche der Grafschaft Hoya, die nun die kleinste Kirchengemeinde des Landkreises Verden darstellt. 

1952: Eine zweite Glocke kommt nach Oiste. Sie stammt aus Stolp und ist von der Einschmelzung während des 2. Weltkrieges verschont worden. Sie hat zur Einsegnung Pastor Stahffs in Stolp geläutet und läutet ihm Weihnachten 1959 auf seinem letzten Gang. Er war nämlich von 1956-1959 Pastor in Oiste.

1950 + 1998: Die Oister Kirche wird renoviert.

1968 findet eine Renovierung der Orgel statt, die 1855 von Orgelbauer Meyer in Verden gebaut wurde.

2008: Neuerliche Renovierung der Orgel durch Orgelbauer Bente.

2009: Erneuerung des Kirchturms

2010: 1150-Jahr-Feier der Ortschaft Oiste.